Beleuchtung: Die Deckenbeleuchtung und die Schreibtischlampe sind Quellen elektrischer und magnetischer Felder, wobei die Schreibtischlampen wegen ihrer Nähe zum Kopf des Benutzers und der Benutzerin von größerer Relevanz für unser Thema sind. Grundsätzlich muß man Glühlampen, Leuchtstoffröhren (bzw. Energiesparlampen) und Niedervolt-Halogenlampen in ihrer Belastung unterscheiden.
Leuchten mit NV-Halogenlampen können Quellen erhöhter Magnetfelder sein. Es gib NV-Halogenlampen mit den Leistungen 20 und 50 Watt. Sie benötigen einen Transformator (230V/I2V), der schon selbst zur Feldquelle wird. Falls er nicht primärseitig geschaltet ist, erzeugt er auch im ausgeschalteten Zustand ein Magnetfeld. Folge der niedrigen Spannung von 12 Volt ist ein 19-fach stärkerer Strom, wenn die gleiche elektrische Leistung benötigt wird wie bei einer konventionellen Lampe. Ein stärkerer Strom bedeutet immer auch ein stärkeres magnetisches Feld. Das Feld ist dann besonders stark, wenn zwischen den beiden Stromzuleitungen zur Lampe ein größerer Abstand besteht, bei manchen Leuchten sind es 7 bis 10 cm. Somit können sich die Felder der beiden Leiter nicht gegenseitig kompensieren. Als Folge treten Magnetfelder auf, die um mehr als das Hundertfache über denen der Zuleitung von konventionellen Lampen liegen. Bei Niedervolt-Halogen-Schreibtischleuchten sollten die Stromzuführungen miteinander verdrillt oder koaxial geführt und der Trafo primärseitig geschaltet sein, um eine möglichst geringe Magnetfeldabstrahlung zu erreichen. Der Abstand zwischen Trafo und Benutzer/in sollte mindestens 50 cm sein. Wegen der deutlich größeren Helligkeit sind die 50-Watt-Lampen für Schreibtischleuchten besser geeignet als die 20-Watt-Typen.
Leuchtstoffröhren und Energiesparlampen verbrauchen weniger Strom und emittieren somit auch geringere Magnetfelder aus ihren Zuleitungen als Glühlampen gleicher Helligkeit. Die Lampen selbst und vor allem deren Vorschaltgeräte erzeugen je nach Typ allerdings stärkere Magnetfelder, die auch höherfrequente Anteile bis 40 kHz (bei elektronischen Stromsparlampen, am geringen Gewicht erkennbar) enthalten können. Wegen der höheren Frequenzen erscheint der Betrieb solcher Lampen in Kopfnähe besonders bedenklich. Erst in einem Abstand von mindestens 50 cm werden die Grenzwerte der MPRII-Nonn für Monitore eingehalten. Von den Leuchtstoff- bzw. Energiesparlampen kommen für Schreibtischleuchten nur diejenigen vom Typ Osram Dulux S in Frage, vorausgesetzt, das Vorschaltgerät befindet sich nicht in der Nähe der Lampe und ist z.B. in den Stecker integriert. Die Felder von mit Leuchtstoffröhren bestückten Leuchten unter der Decke sind bei üblicher Raumhöhe für sitzende Personen vemachlässigbar. Die schwächsten Magnetfelder werden von Hochvolt-Halogenlampen (z.B. Halolux von Osram, Halotone von Philips oder Ralogen von Radium) abgegeben. Sie haben ein gewöhnliches Lampengewinde (E 27 oder EI4), können an Stelle normaler Glühbimen verwendet werden und sind ideal für Schreibtischleuchten, vor allem wenn die Helligkeit einer Glühbime nicht ausreicht.
Zur Vermeidung von elektrischen Feldem sollten alle Leuchten, die in Kopfnähe betrieben werden, also auch Schreibtischleuchen, grundsätzlich geerdete Metallgehäuse habet.4-1 Das Anschlußkabel sollte dreiadrig und mit einem Schuko-Stecker versehen sein. Leuchten, die mit einem auf der Rückseite dieses Infos abgebildeten Eurostecker ausgestattet sind, geben meist erhöhte elektrische Felder ab.
Magnetfelder von Lampen in 5 cm Abstand
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Art der Leuchte ……..magnetische Induktion (nT)
Glühbirne 60 Watt …………… 50
Hochvolt Halogen 60 Watt …….. 25
Dulux EL 20 Watt (~ 40 kHz) … 2000
Dulux S 11 Watt (50 Hz) …….. 170
Philips SL 18 Watt (50 HZ) …. 7200
Niedervolt Halogen 20 Watt ….. 120
NV Hal. 20 W Leiterabst. 7 cm . 3500
Niedervolt Halogen 50 Watt ….. 180
NV Hal. 50 W Leiterabst. 5 cm . 8000
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Weitere elektrische Felder im Büro
Büroeinrichtung: Auch die Möblierung eines Büros kann die Belastung durch elektrische Felder beeinflussen. Schränke und Regale aus Metall oder Metallrahmen von Tischen wirken als Antennen und verstärken die Körperankopplung an elektrische Felder. Dieser Ankopplungseffekt wirkt sich besonders stark aus, wenn der Schreibtisch ein Metallgestell hat und mit den Beinen in einem Knäuel aus Netzkabeln steht. Falls Schreibtische Metallfüße haben, sollten diese nicht durch einen Metallrahmen miteinander verbunden sein. Am besten sind Holzmöbel. Jedes unter Netzspannung stehende Kabel strahlt elektrische Wechselfelder ab, sofern es nicht abgeschirmt ist. Daher sind Knäuel von Netzkabeln eine ergiebige Quelle für elektrische Felder. Von unvermeidlichen Kabelknäueln sollte man genügend Abstand halten. Am besten ist es, wenn die Verkabelung mit einer ausreichenden Zahl von Steckdosen in den Wänden verlegt ist und die Geräte über kurze Leitungen angeschlossen werden können. Von Leitungen zur Datenübertragung oder Telefonkabeln gehen keine relevanten Felder aus. Sie werden mit schwachen Strömen und niedrigen Spannungen betrieben und sind meist abgeschirmt.
Gardinen und Teppichböden aus Kunstfasern können sich rheblich elektrostatisch aufladen. Die Aufladung entsteht dabei durch Reiben von schlecht leitenden Oberflächen gegeneinander, z.B. der Schuhsohle gegen den Teppich. Spannungen von 20.000 Volt sind hierbei keine Seltenheit. Die gesundheitliche Belastung kommt von der Verringerung des Gehaltes an negativen Kleinionen in der Raumluft durch statische elektrische Felder, wie bereits am Beispiel der Bildschirmgeräte erläutert wurde. Wir raten zum Verzicht auf solche Materialien. Abhilfe schafft auch eine genügend hohe Luftfeuchtigkeit (mindestens 60 %), die den Ladungsausgleich beschleunigt.
Kopierer: Kopierer und Drucker sind unentbehrlich an Büroarbeitsplätzen. Sie stellen, wenn sie mit einer durch Hochspannung geladenen Fotoleitertrommel arbeiten, eine Quelle statischer elektrischer Felder (Spannung ca. 16.000 Volt) dar. Laserdrucker und Kopierer der „älteren“ Generation verwenden diese Technik. Neben den gesundheitlichen Auswirkungen elektrostatischer Felder, die schon im Zusammenhang mit Monitoren dargestellt wurden, steht hier die Ozonproduktion im Vordergrund. Die Hochspannung zwischen der Ladeelektrode und der Fotoleitertrommel erzeugt aus dem Luftsauerstoff Ozon. Das Ozon entsteht allerdings nur während des Kopier- bzw. Druckvorganges, es wird durch das Gebläse im Büroraum verteilt. An ungünstigen Standorten und bei älteren Geräten können so Ozonkonzentrationen bis 200 myg/m3 auftreten. Ozon ist ein aggressives Zellgift. Es reizt die Schleimhäute der Nase und der Bronchien und schwächt das Immunsystem des Körpers. Für geringere Ozonkonzentrationen kann man durch reichliches Lüften (natürlich nur, wenn nicht gerade hohe Ozonkonzentrationen im Freien wegen Sommer-Smog-Wetterlage herrschen) und ausreichende Luftfeuchtigkeit (über 60 %) sorgen. Darüber hinaus kann man die Ozonemissionen mit Filtem aus Aktivkohle reduzieren. Sinnvoll ist die Wahl moderner Kopierer, die nur noch geringe Ozonemissionen aufweisen sowie der Einsatz von Tintenstrahldruckern, deren Schriftbild für die überwiegende Zahl der Anwendungen völlig ausreichend ist. Kopierer sollten nicht im Büro, sondern möglichst in einem separaten Raum stehen.
Telefon: In den meisten Büros werden noch drahtgebundene Telefone verwendet. Der zunehmende Einsatz von digitalen Funktelefonen der D-und E-Netze kann zu einer gesundheitlichen Belastung führen. Schon ein nur empfangsbereit geschaltetes Handy stellt eine Dauerquelle für niederfrequent gepulste hochfrequente elektromagnetische Wellen dar, da das Handy ständig Funkkontakt zur nächsten Feststation hält. Im Gespräch steigt diese Grundbelastung an, insbesondere weil man das Gerät nun an sein Ohr hält, somit in Augennähe und nahe beim Gehirn. Wie groß die gesundheitlichen Auswirkungen sind, ist noch nicht hinreichend bekannt, jedoch sind auffällige Veränderungen des EEG bei Menschen und ein Einfluß auf die REM- Schlaf-Phasen beobachtet worden. Diese Effekte werden auf die nur bei den D- und E-Mobilfunknetzen verwendete Pulsmodulation zurückgeführt (siehe hierzu auch unser Infoblatt „Mobiltelefone“). Bei Handys, die im Auto verwendet werden, sind Feldstärken gemessen worden, die selbst die hohen Grenzwerte der Deutschen Elektrotechnischen Kommission (DKE) nicht einhalten. Das liegt daran, daß die Autokarosserie den Sender des Handys abschirmt, was dieser auszugleichen versucht, indem er die Sendeleistung hochregelt. Hinzu kommen Reflexionen im Inneren des Autos.
Wenn überhaupt, sollten Handys im Auto nur mit Außenantenne verwendet werden. Und selbst bei diesen gibt es Typen, die zu hohe Felder erzeugen (siehe Infoblatt „Mobiltelefone“). Letztlich darf nicht vergessen werden, daß Telefonieren im Auto wegen der Ablenkung des Fahrers vom Verkehrsgeschehen eine Gefährdung aller Verkehrsteilnehmer darstellt. Als schnurlose Telefone sollten nur Typen verwendet werden, die nach den Standards CTI (analog) oder CT2 (digital) arbeiten. Typen nach dem DECT-Standard senden gepulste Hochfrequenz aus wie die Handys der D- und E-Netze, so daß mit den gleichen Effekten zu rechnen ist. Außerdem senden die DECT-Basisstationen auch dann, wenn nicht telefoniert wird. Nach welchem Standard ein schnurloses Telefon arbeitet, steht in der Bedienungsanleitung unter den technischen Daten.